28.08.2021 – Winds and Woods meet Metal 2021 – Tag 2

Titelbild Molllust in Leipzig

Hier folgt nun der zweite Teil vom Bericht des Winds and Woods meet Metal Festival, den ersten Tag findet ihr hier.

Am zweiten Tag ging es dann auch wieder etwas ruhiger los, mit Dtorn, die in gewisser Weise in der geistigen Nachfolge von Adversus stehen. Sie bedienen zwar ohne Schlagzeug und verzerrte Gitarren eigentlich nicht den wohl primär metallisch geprägten Geschmack des Publikums, können aber mit der Besetzung aus Harfe und Kontrabass, sowie durch den exzentrischen Gesang von Torsten Schneyer das Publikum sehr wohl von sich überzeugen. Vor allem auf lyrischer Seite weiß die recht junge Band zu punkten, die hier einen ihrer ersten Auftritte überhaupt gespielt hat. Die düstere, nachdenkliche Stimmung hat das Publikum sichtlich berührt. 

Setliste Dtorn: DTornenhymne / Taucherlied / Der leere Rahmen / Lebenstanz / Memento / Sturmruhe / Winterkalt

Darauf folgte mit Crusade of Bards auch schon die erste Metalband des Tages, und auch die erste Band, die von weiblichem Gesang geprägt ist Die Spanier waren extra für ein einzelnes Konzert nach Deutschland geflogen. Mit dem hellen Gesang von Sängerin Eleanor, gepaar mit den Growls von Keyboarder Paolo und leichten eingängigen Melodien brachte das Sextett das Publikum schnell in Stimmung. Das Set war dabei gut durchmischt aus Songs vom Debutalbum Tales of Bards and Beasts, und Songs vom kommenden Album, welches man am Merchstand auch schon vorbestellen konnte. Crusade of Bards sind definitiv ein Garant für gute Stimmung.

Setliste Cruade of Bards: New World / The Rise of the Kraken / The Golden Vessel / Of Bards & Beasts / Leap of Faith / The Northwest Passage / Dunkirk Privateers / Gunpowder

Für uns war Conspiria jetzt keine Überraschung mehr, wir durften ja schon öfter von ihren Auftritten berichten, und auch einige Besucher kannten sie vielleicht schon von der ersten Ausgabe im Jahr 2019. Aber auch ohne zu überraschen, wussten sie uns und das Publikum definitiv zu begeistern, mit großartiger Musik und der starken hohen Stimme von Sängerin Nadine, ergänzt durch die Growls ihrer Bandkollegen, überzeugte der Auftritt auch dieses mal wieder, auch wenn es zwischenzeitlich kleinere Probleme mit dem Soundmix gab. Diese taten der Stimmung aber keinen Abbruch. Neben den üblichen Songs, spielten sie auch den eher seltenen Song The Goldsmith. Hoffentlich wird bald das Debutalbum erscheinen, um das Potential der Band endlich auch auf CD zu beweisen. 

Setliste Conspiria / The Awakening / Prophecy of Doom / Volcanic Tremor / The Faintness / The Goldsmith / The Ice King / Fall of Cassandra / Matter, Space and Time

Danach wurde es mit Beneathy my Sins wieder etwas ruhiger, was nicht etwa deren Musik im Allgemeinen geschuldet war, sondern der Tatsache, dass sie statt ihrer Metal Show, die wohl von vielen erwartet wurde, eine Akustik Show spielten, passend zum bald erscheinenden Akustikalbum. Unabhängig davon lieferten die Franzosen ein klasse Set ab, und konnten trotz fehlender E-Gitarren, aber mit einem großartigen Sound beim Publikum punkten. Sie spielten sowohl akustische Arrangements von Songs ihrer bisherigen Alben, als auch einige neue Songs, die ersten auf dem neuen Album zum ersten mal auf CD zu hören sein werden, ergänzt wurde das ganze durch ein Sabaton Cover. Um sich das ganze besser vorstellen zu können, findet ihr hier die erste akustische Single. Musikalische eine erfrische Abwechslung, bevor es anschließend wieder härter weiter gehen sollte.

Setliste Beneath My Sins: Try / My Guardian Angel / Unpredictable / The Choice / Hero / Red Baron (Sabaton) / Fly Raven Fly / From the Flames / The Over Half

Mit Dream Ocean ging es dann auch wieder direkt voll los. Die ursprünglich aus der Türkei stammende Band um Sängerin Basak liefert einen eher klassischen Symphonic Metal, der mich stellenweise auch an ältere Sachen von Nightwish erinnert. Insgesamt sind Musik und Show eher bombastisch arrangiert, und bietet auch optisch einen starken Kontrast zur vorherigen Band. Dabei zeigten alle Musiker eine starke Präsenz, und ein verdienter Slot als Co-Headliner des Tages. Das zweite Album wird am 24.09. erscheinen, und entsprechend prägt es auch schon stark die Setliste, so wurden alle 4 Singles gespielt, die bisher neuen Album The Missing Stone veröffentlicht wurde, dabei wurde nach Befragung des Publikums die Single Uyan (Daydreamer) in der türkischen Version gespielt. Beendet wurde der Auftritt mit dem bisher nicht veröffentlichten Song As I Die.

Setliste Dream Ocean: The Great Silence / Beyond the Greed / Everstorm / Uyan / Eterna Espera / Forever / Pendulum of Time / As I Die

Headliner des zweiten Tages waren, wie schon im Vorjahr, die Gastgeber molllust. Schon bei den ersten Tönen merkte man, hier bietet sich ein anderes musikalisches Schauspiel als bei den anderen Bands des Tages. Man merkt schnell wieder, dass molllust ihr Genre Opera Metal auf ihre ganz eigene Art definieren, die sehr stark durch den klassisch ausgebildeten Gesang von Sängerin Janika, sowie durch den Einsatz echter Streicher definiert wird. Auch wenn molllust diesmal nur in einer etwas reduzierten Besetzung von 5 Musikern auf der Bühne standen, lieferten sie ihre Musik in gewohnt hoher Qualität. Und auch durften sich die Fans über 3 Livepremieren freuen, die Songs Mars, Saturn und Pluto vom kommenden Album wurden das erste Mal auf einer Bühne präsentiert, während die Ballade Venus schon im letzten Jahr aufgeführt wurde. Beendet wurde das Konzert, passend zur Location in der Bachstadt Leipzig durch das großartig arrangierte Ave Maria von Bach.

Setliste molllust: Ouverture Nr 2 / Unschuld / König der Welt / Voices of the Dead / Saturn / Venus / Mars / Numbers in a cage / Alptraum / Pluto / Ave 

Fazit: wie schon im letzten Jahr war das Winds and Woods meet Metal Festival eines der Highlights, des immer noch recht spärlichen Sommers. Bei 11 Bands gab es ein sehr vielfältiges, aber auch in sich stimmiges Line-Up, das viele Facetten der Metalmusik abseits des Mainstreams präsentiert. Dabei haben auch immer unbekannte und ausländische Bands eine Möglichkeit zu spielen, sodass wir auch einiges an neuen Bands für uns entdecken konnten. Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe des Festivals und kommen gerne wieder nach Leipzig.

Wir bedanken uns bei Janika Groß, ihrem Team und ihren Bandkollegen von molllust, den Technikern Andreas, Frank und Jens für Licht und Sound, sowie Katrin und dem Team des Hellraisers Leipzig, und allen voran allen Bands die gespielt haben.

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