Review: Welicoruss – Siberian Heathen Horde

Review: Welicoruss – Siberian Heathen Horde

Erscheinungsdatum: 27.03.2020

Label: El Puerto Records

Genre: Symphonic Black Metal

Spieldauer: 47 Minuten 20 Sekunden

Tracklist:

  1. Spellcaster
  2.  Siberian Heathen Horde
  3.  Path Of Seductions
  4.  Frostbounded
  5.  Metaphysical (feat. Rob Carson from Xaon band)
  6.  Tree Of Nations
  7.  Crossroad of Life (orchestral instrumental)
  8.  The Prophecy
  9.  Hymn Of Lost Souls

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Was lange währt wird endlich gut. So oder so ähnlich müssen es sich Welicoruss mit ihrem neuen Album gedacht haben. Das letzte, Az Esm, liegt schon gute 5 Jahre zurück bevor es jetzt diesen Monat endlich so weit ist: Die Symphonic Black Metaller um Frontmann Alexey Boganov präsentieren ihr viertes Studioalbum Siberian Heathen Horde. Erscheinen wird das Album digital auf allen bekannten Streaming Plattformen und auf CD bei dem deutschen Label El Puerto Records.

Hauptsächlich bekannt wurden sie durch typische Black Metal Riffs und filigrane Melodien in bombastischen Arrangements. Im Laufe der Zeit änderte sich ihr Stil, die Melodien und Orchestrierung wurden voller und dramatischer, die Gitarren härter, der Gesang allerdings etwas weicher. Sie entwickelten sich etwas weg von dem stereotypischen Symphonic Black Metal und fanden ihren eigenen, mehr dynamischen und wuchtigeren Sound. Siberian Heathen Horde bildet nicht nur ein neues Kapitel, sondern auch den Höhepunkt dieser Entwicklung. Besonders im Vergleich zu Wintermoon Symphony, ihrem ersten Album, wirkt Siberian Heathen Horde fast wie der große Bruder auf Steroiden, keineswegs im schlechten Sinne. Es ist quasi Symphonic Black Metal für Fans vom alten Equilibrium.

Wir konnten schon einmal vorab reinhören und legen es definitiv jedem Welicoruss-Fan und Fans von symphonischen Black Metal, der auch gerne zum Mitgrölen und Headbangen taugen soll, ans Herz. Um nicht direkt die Spannung auf das Album zu zerstören werden bei der Review nur einige Highlights erwähnt.

Das Album beginnt mit Spellcaster. Schon vorab wurde er als Appetitanreger in Form eines Musikvideos veröffentlicht. Der erste Eindruck ist ein wuchtig-bedrohliches Schlagzeugintro mit düsterem Sprechpart, der direkt die Richtung des Albums angibt. Das Lied ist ideal zum Mitsingen, oder auch Mitgrölen der choralen Teile, macht live richtig Spaß und Lust auf mehr.

Siberian Heathen Horde ist der Titeltrack des Albums und verkörpert den Geist dessen. Energiegeladen, schnell, aber immer noch mit der ureigenen Melodik, Mystik und Dramatik von Welicoruss kommt es fast wie ein Schlachtruf daher. Man möchte sich dem Refrain anschließen und Teil der Siberian Heathen Horde werden. Und nach all dem heroisch-martialischen Härte endet der Song fast melancholisch, als wäre es die Erschöpfung nach dem Kampf.

Rob Carson, der Sänger der Symphonic Melodic Death Metal Band Xaon, ist Gastsänger auf dem Track Metaphysical. Seine Einflüsse werden hier klar sichtbar. Schon der Beginn ist ungewöhnlich, wirkt fast wie eine Meditationsübung bevor der Breakdown kommt. Gefolgt von Tremolo Riffs der Gitarren und fast beißendem Gesang, unterbrochen von ruhigeren Passagen mit Klargesang. Welicoruss und Death Metal? Ein Experiment, das definitiv geglückt ist.

Crossroads of Life ist das einzige rein orchestrale Stück auf dem Album und sticht dadurch hervor. Welicoruss ist diese Art von Liedern nicht fremd, haben sie doch auf fast jedem Album mindestens eines, oder im Falle von Wintermoon Symphony sogar drei! Wer also Fan davon ist, sollte sich Crossroads of Life anhören. Das Lied an sich kommt leider etwas zu kurz mit nur knapp 2 Minuten Spielzeit, da wäre schon etwas mehr gewünscht gewesen. Nichtsdestotrotz gibt es den mystisch-heroischen Geist des gesamten Albums gut wieder mit epischem Orchester und Chören.

Das Album ist ein neues Kapitel in der Geschichte von Welicoruss und sowohl für Fans als auch einfach nur Interessierte im Symphonic Black Metal eine gute Ergänzung im Schrank. Auch Genre-fremden wird das Album ein interessantes Hörerlebnis mit hoher musikalischer Qualität bieten.

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