Review: SETYØURSAILS – Nightfall

SETYØURSAILS - Nightfall - Cover - Beitragsbild

Release: 21.01.2022

Genre: Melodic Post Hardcore

Spieldauer: 46 Minuten 12 Sekunden

Label: Napalm Records

Links:

Website

Facebook

Instagram

Spotify

Tracklist:

  1. Ghosts
  2. Nightfall
  3. Secrets
  4. Why
  5. Mirror
  6. Into the Storm
  7. Anchor
  8. Forgive Me
  9. Deadline
  10. What’s Wrong
  11. Reason
  12. Fckoff
  13. Shallow

SETYØURSAILS - Nightfall - Cover

SETYØURSAILS habe ich 2019 auf dem Traffic Jam kennen und lieben gelernt. Post-Hardcore fand ich damals schon richtig gut, das Ganze dann auch noch etwas melodiöser, ist dann wie die Kirsche auf der Sahne. Dazu kam damals dann noch der absolut geniale Liveauftritt mit der Sängerin Jules, die wie eine, im positiven Sinne, Irre über die Bühne rennt und dabei das Publikum anheizt, anbrüllt und auch sonst einfach nur viel positive Energie versprüht. Live ist die Band einfach ein Monster. Aber darum geht es hier ja gar nicht. Sondern um das gestern erschienene Album, “Nightfall”, welches nach 2018 das zweite Album der Band ist. 46 Minuten geballte Energie auf 13 Tracks, mit Gastauftritten von Rudi Schwarzer, dem Frontman von Annisokay, und Andreas Dörner, seines Zeichen Sänger bei Caliban. Der dritte Auftritt schließt das Album ab, nämlich Mike Perez von No Braggings Rights, in einem Duett mit Jules mit einem gecoverten Lied.

Los geht es mit der ersten Single “Ghosts”, welche schon vor zwei Monaten erschien. Ein geniales Intro, welches einen gleich auf die Grundstimmung des Albums vorbereitet, Musik, welche mich an eine postapokalyptische Welt erinnert. Passend bei Post-Hardcore. Jules empfängt einen zunächst mit leiserer Stimme, passend zum Text “I feel it in the air, it’s creeping up the stairs to catch me in my sleep” um dann in Screams überzugehen bei “when I am unprepared”. Ähnlich passend zu den Lyrics geht es dann das ganze Lied weiter. Ein Lied, welches davon erzählt, dass die Geister ihrer Vergangenheit die Protagonistin verfolgen und ihr Zuhause zu einem Alptraum machen. Nur noch der Tod kann ihr Erlösung bringen. Jedes mal, wenn ich das Lied höre, kriege ich Gänsehaut.

“Secrets” ist eins der ruhigeren Lieder auf dem Album, hat es aber textmäßig in sich. Es spricht von der Tochter, die früher dachte, dass ihre Mutter an allem Schuld ist. Die ihrer Mutter verzeiht, dass diese sie für alles schuldig gemacht hat, sie immer mit runter gezogen hat in ihren Abgrund. Aber auch von der Hoffnung, dass man sich ändern kann, wenn man es will. Und dass sie die ganzen Geheimnisse für sich behält, auch wenn diese sie schwach machen, wenn sie schläft. Dazu ist die Musik sehr traurig, was sehr gut passt.

SETYØURSAILS second Photo Credit Peter Leukhardt
Credit Peter Leukhardt

Mit “Why” wird man dann aber direkt aus der Traurigkeit wieder raus gerissen und aufgeweckt. In Deathcore-Manier wird gleich losgeprügelt und Jules zeigt das beste ihrer Screams. Gespickt von Breakdowns, kurze ruhige und meldiöse Momente im Refrain, blasen einen die Strophen immer wieder um. Ein Lied über ein wichtiges Thema, Depressionen. Dass Menschen, welche daran leiden, oft zu hören kriegen, dass sie sich mal nicht so haben sollen, dass es doch wieder aufwärts geht, am Ende aber allein gelassen werden. “Into the Storm” geht musikalisch in die selbe Richtung. Über das restliche Album hinweg sind es vergleichbare Abwechslungen, welche man musikalisch erfährt. Besonders cool finde ich dann noch das Cover, hier hat sich die Band für “Shallow” entschieden, im Original von Lady Gaga und Bradley Cooper aus dem Film “A Star Is Born”, welchen ich euch übrigens auch ans Herz legen möchte. Zeigt er doch auch die Schattenseiten vom Star-Sein. Noch ein Wort zu den Lyrics, das Thema Mental Health Awareness wird hier sehr viel behandelt. Wichtig und sehr gut, aber auch gegen Rassismus und Homophobie positionieren sie sich erneut, eine Sache welche ihnen von Anfang an am Herzen liegt, welches sie auch live durch die immer wieder eingesetzte Flagge mit dem Text “NO PLACE FOR HOMOPHOBIA FASCISM SEXISM RACISM” zeigen.

Abschließend möchte ich noch mal sagen, das Album ist einfach der Hammer. Es ist aktuell mein Lieblingsalbum des Jahres und es wird schwer, das zu toppen. Ein Album aus dem Post-Hardcore, mit trotzdem vielen melodischen Parts, aber auch Momente, in denen man eher an Metalcore oder sogar Deathcore denken könnte. Einfach perfekt reingewürzt und reingemischt, könnte ich mir das Album auf Dauerschleife durchhören. Vor allem auf einer längeren Trainingsfahrt auf dem Rad gibt es einem die richtige Energie um in die Pedalen zu treten. Den Titeletrack könnt ihr jetzt hier direkt hören im Video, ansonsten ist das Album auf den Streaming Diensten verfügbar, ich würde euch trotzdem ans Herz legen, das Album zu kaufen, um diese junge, sehr vielversprechende Band, zu unterstützen.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*