Review: Halestorm – Back From the Dead

Halestorm - Back From the Dead - Beitragsbild

Release: 06.05.2022

Genre: Hard Rock, Heavy Metal, Alternative Metal, Post-Grunge

Spieldauer: 37 Minuten 41 Sekunden

Label: Atlantic Records / WMG

Links:

Website

Facebook

Instagram

Spotify

Tracklist:

  1. Back From The Dead
  2. Wicked Ways
  3. Strange Girl
  4. Brightside
  5. The Steeple
  6. Terrible Things
  7. My Redemption
  8. Bombshell
  9. I Come First
  10. Psycho Crazy
  11. Raise Your Horns

Halestorm - Back From the Dead - Cover

Wer hat noch nicht von Halestorm gehört? Ja, die Menschen gibt es? Nun gut, eine kurze Beschreibung. Gegründet 1997, von den Geschwistern Hale, Sängerin „Lzzy“ und Schlagzeuger Arejay. Mischte in den ersten drei Jahren noch ihr Vater Roger am Bass mit, dauerte es dann noch bis 2009 bis das offizielle Debütalbum Halestorm veröffentlich wurde. 2013 gab es dann für das Lied Love Bites (So Do I), vom Nachfolgealbum The Strange Case Of…, sogar einen Grammy in der Kategorie „Best Hard Rock/Metal Performance“. Selbiges Lied machte sie dann auch zur allerersten Band mit Sängerin, welche den 1. Platz in den US Active Rock-Radiochart belegenkonnte. Und ab da ist der Rest eigentlich Geschichte. 2018 erschien das vierte und bisher letzte Album, welches nun mit Back From the Dead seinen Nachfolger erhält. Aber genug von der Band und dem Drumherum erzählt; kommen wir zum Eigentlichen dieses Artikels: Der Musik von besagtem Album.

Gleich zu beginn gibt es den Titletrack Back From the Dead und dieser zeigt gleich mit enormer Energie, Wut und Lust, dass die Band wieder da ist. Lzzy schreit es förmlich hinaus, damit es auch der Letzte erfährt und mitbekommt. Selbst sagt sie zur gleichzeitig ersten Single: Wir mussten uns einfach dermaßen nachdrücklich zurückmelden. Wir brauchten einen Song, der sagt: Hey! Wir sind wieder da! Es gibt für uns einfach nichts, was sich lebendiger anfühlt als unsere Liveshows. Und das kann ich hier nur unterstützen. Mit Wicked Ways, welches gleich darauf folgt, verhält es sich ähnlich. Keine Spur, dass man sich von dem ersten Schock erholen kann. Jaja, ok, einige der Leser hier wird es nicht so gehen, vor allem die der richtig härteren Musikhörer, aber man darf ja nicht vergessen, dass wir hier von einem Album reden, was durchaus auch im normalen Radio gespielt wird, wo der geneigte Zuhörer eher seichte Musik gewöhnt ist. Wicked Ways ist ein Lied darüber, dass niemand wirklich ein “Engel” ist und immer irgendwo seine bösen und schlechten Seiten hat, es aber vollkommen normal und nichts schlimmes ist. Zwischen den Zeilen kann man durchaus lesen, dass jeder, der sich selbst als Engel bezeichnet, einfach ein Heuchler ist.

Halestorm Bandphoto
credit Jimmy Fontaine

Von da an werden die Lieder Stück für Stück ruhiger, Strange Girl teilweise mit Sprechgesang und Brightside mit einer Stelle, welche besonders gut mit Kopfhörern rüber kommt, da dort Lzzy einem “Nobody likes you” ins Ohr haucht. Ein Lied, welches einen auffordert nach den schönen Dingen des Lebens Ausschau zu halten, weil es doch eine dunkle, harte und dreckige Welt da draußen ist. Das Tal der Härte erreicht man dann mit Terrible Things. Hier zeigt Lzzy, dass sie nicht nur Härte in der Stimme hat, sondern im Gegenteil auch ganz viel weiche Töne singen kann. Begleitet wird sie von Gitarre und Streichinstrumenten. Mit dem Lied kreidet die Band der Menschheit an, wie herzlos, unmoralisch und grausam sie ist. Gegen sich selbst und die Welt. Bombshell fällt dann auch noch mal ein bisschen aus der Reihe, mit ziemlich aggressiven Gitarren und saftigem Bass. Das Lied könnte durchaus etwas Selbstbiographisch von Lzzy sein. Soll die Protagonistin doch bitte ein gutes Mädchen sein, ihren kurzen Rock tragen, immer lächeln und ihr Lied singen. Doch diese kontert, dass sie eine (Sex-)Bombe ist und sie alle mal gern haben können. Gefällt mir sehr, das Lied.

I Come First erinnert mich etwas an Beautiful People in der Manson Version. Die Erinnerungen an Manson werden auch in Psycho Crazy noch mal bestärkt, ist der Stil doch ähnlich. Die Musik hier passt perfekt zum Text und zum Titel, das Psychopathische kommt sehr gut rüber. Abgeschlossen wird das Album vonRaise Your Horns. Das zweite ruhige Lied auf dem Album, wo ein Klavier als einziges Instrument zu hören ist. Eine Ode an die Musik und ihre Macht, die Menschen zu tragen und aufzumuntern.

Was gibt es also als Fazit zu sagen, vom neuen Album einer Band, welche schon einen Grammy gewonnen hat? Normalerweise sind die Erwartungen sehr hoch. Ich habe jedoch versucht mich bewusst nicht davon leiten zu lassen, so viel kannte ich von Halestorm auch bislang nicht. Kennengelernt habe ich sie ja erst durch die Zusammenarbeit von Lzzy mit Lindsay Stirling mit dem grandiosen Lied Shatter Me. Basierend darauf und dem was ich sonst von Halestorm gehört habe, wurde ich durch das Album schon etwas überrascht, wie viel Energie und Wut sie in ihre Stimme legen kann. Halestorm kommt hier mit einem Energie geladenen Album zurück, welches härter und druckvoller ist, als was man so bisher gehört hat. Ein Album zum Aufwecken und zeigen, dass das Leben wieder losstarten kann und das Ende der Zurückhaltung endlich in Sicht ist. Im November ist Halestorm dann auch auf Tour mit Alter Bridge und Mammoth, wo sie dann in Hamburg, Berlin, München und Köln spielen werden. Als Vorgeschmack auf das Album am Freitag noch das Video zur letzten Single, The Steeple.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*