Review: Crypta – Echoes of the Soul

Album Review Titelbild - Crypta - Echos of the Soul

Erscheinungsdatum: 11. Juni 2021

Label: Napalm Records

Genre: Death Metal

Spieldauer: 41:46

Tracklist:

  1. Awakening
  2. Starvation
  3. Possessed
  4. Death Arcana
  5. Shadow Within
  6. Under the Black Wings
  7. Kali
  8. Blood Stained Heritage
  9. Dark Night of the Soul
  10. From the Ashes

Crypta - Echos of the Soul Albumcover

Die Trennung Nervosas von Sängerin und Bassistin Fernanda Lira und Schlagzeugerin Luana Dametto war für Fans eine überraschende und auch ungewisse. Erstere haben unter neuer Besetzung schon Anfang des Jahres mit Perpetual Chaos vorgelegt und damit bewiesen, dass Nervosa weiterhin existiert und uns feinen Thrash Metal bietet. Auf Crypta mussten wir etwas warten, aber am 11. Juni ist es soweit: unter Napalm Records wird das erste Album, Echoes of the Soul veröffentlicht. Schon mit den ersten Singles From the Ashes und Starvation haben die Damen viel Aufmerksamkeit gewonnen und eine hohe Messlatte gesetzt.Das Intro ist eine gelungene Instruktion in die Atmosphäre des gesamten Albums; es wird düster, das Death Metal-Biest erwacht aus seinem Schlaf und gönnt uns in den folgenden ca. 42 Minuten keinen selbigen.

Insgesamt fällt zunächst dem etwas geübteren Hörer auf, welch grandiose Produktion hier an den Tag gelegt wurde. Speziell die Drums von Luana Dametto haben einen unfassbar bösen, extrem gut gemischten Sound, besonders hervorzuheben sind die Cymbals. Aber auch das Writing an für sich ist zu erwähnen, von relativ ordinären, nicht desto trotz gut gelungenen Blast- und Skank-Beats bis hin zu kreativen Fills und auch dem Drum-Intro zu Kali. Die Gitarren von Tainá Bergamaschi fügen sich sehr gut in das gesamte Ergebnis ein, klassischer Death Metal-Klang mit einem Blick für die „Modernisierung“, vor allem in den Lead-Gitarren von Sonia Anubis. Dasselbe gilt für Fernanda Liras Bass, der wie schon in Nervosa gut zu hören ist und über einen schön dreckigen Sound verfügt, wie es sich in diesem Genre gehört. Ihre Vocals unterscheiden sich relativ deutlich von ihren vorherigen, aber definitiv im positiven Sinne, denn auch hier zeigt sich wieder das Talent, das eigene Können auf das Genre anzupassen. Wer mehr über das Recording und den Sound erfahren will, dem sei die Studio-Dokumentation von Napalm Records auf YouTube wärmstens ans Herz gelegt. Hier konnten alle Vier einen schönen Einblick auf ihr Schaffen im Family Mob Studio in São Paulo, Brasilien bieten. Das Mixing übernahm Arthur Rizk (u.a Powertrip), das Mastering geht zurück auf Jens Bogren, der schon mit Größen wie Opeth, Dimmu Borgir und Sepultura gearbeitet hat.

Insgesamt ist Echoes of the Soul keine Neuerfindung des Death Metal, wird aber definitiv seiner gesonderten Aufmerksamkeit gerecht, die es von Anfang an bekommen hat. Hier hat sich eine Band formiert, von der wir hoffentlich noch einiges hören werden, denn sie zeigen, dass sie eine weitere Bereicherung sein können. Eine besonders böse und düstere Atmosphäre zieht sich über das gesamte Album, das sich auch nicht scheut, den ein oder anderen Black Metal-Einfluss offen auszuspielen und auch melodische Parts einzubauen, die das Gesamtprodukt in seinem Wesen unterstützen. Dem Hörer wird kaum eine Pause gegeben und ein „Mangel“, wenn man es überhaupt so nennen möchte, wäre der Fakt, dass es keine musikalischen Überraschungen gibt. Das was sie tun und was sie wohl intendiert haben lässt sich hören, aber vielleicht kommt auf zukünftigen Releases dann doch mal etwas Abwechslung dazu, um den Hauptvorsatz des kraftvollen Death Metal auch in der Folge noch stärker wirken zu lassen. Lange Rede, kurzer Sinn: Echoes of the Soul zeigt ein großes Potential auf und lässt sich, als erste Veröffentlichung, auch schon im Vergleich zu bekannteren Äquivalenten, durchaus sehen. Die Messlatte bleibt hoch, wir dürfen gespannt sein, was uns da noch geboten wird.

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