Prophecy Intro + Donnerstag

Festivalbericht: Prophecy Fest 2022

 

Zu Ausgang des Septembers war es einmal wieder so weit; das Prophecy Fest kam nun schon in der sechsten Edition zurück in die Balver Höhle im Sauerland und bescherte den Besuchern eine große Auswahl aus dem, was das deutsche Label Prophecy Productions zu bieten hat. Dabei handelt es sich meist weniger um den Besuch eines klassischen Festivals, doch eher um eben jene Zelebrierung der Musik, Atmosphäre und Begeisterung, die wir schon im Bericht zum letzten Jahr zu 25 Jahren Prophecy beschrieben haben. Wie auch schon in 2021 wurde der dritte Tag beibehalten, somit startete das Festival bereits am Donnerstagnachmittag, womit wir nun auf den musikalischen Teil zu sprechen kommen:

Donnerstag

Ähnlich wie im letzten Jahr wurde das Prophecy Fest also schon etwas früher eröffnet und zur Begeisterung der bereits angereisten Fans auch wieder mit Freibier, was natürlich immer sehr gut in Erinnerung bleibt. Dabei wurden draußen vor der Höhle auf dem Zeltplatz eine kleine Bühne, mehrere Zelte und Feuerschalen aufgebaut, welche bei der einsetzenden Kälte gen Nacht dankend angenommen wurden. Eine weitere Gemeinsamkeit zu letztem Jahr; den Anfang des Akustik-Abends machte Zwischenlichten, was sich schon zuvor als sanfter aber schöner Einstieg ins Festival gezeigt hatte. Neofolk und Singer-Songwriter ist mittlerweile nicht nur ein Bestandteil des Labels, sondern äußert sich so auch wieder im ersten Abend mit den zwei Gitarristen. Mit von der Partie im immer wieder schönen Kontrast die BC Rich Warlock, deren Sound jedoch für das Ergebnis natürlich keinen Abbruch bringt.


 

Mit Crone wurde eine spezielle Akustik-Show einer Band dargeboten, die sich in vielfältigem Dark Rock wiederfinden lässt und über eine bekannte Stimme verfügt, die Prophecy-Anhänger noch von Secrets of the Moon kennen. Dass ihre Musik auch akustisch wunderbar funktionieren kann, haben sie an diesem Abend bewiesen und zeigte wieder einmal Prophecys feines Händchen für besondere Setlisten und exklusive Shows.

Neun Welten aus Leipzig sind eine weitere Gruppe, die sich schon 2021 einbringen konnte, und brachte in ihrem dunklen Folk-Stil eine weitere starke Show auf die kleine Bühne, in deren Rahmen, beispielsweise im Vergleich zur vorherigen Band, aufgezeigt wird, wie abwechslungsreich dieser Abend doch war, obwohl alles akustisch dargeboten wurde und mehr oder weniger in die Ecke (Neo-) Folk gehört. Zusätzlich mit Perkussion und Streicher eine schöne Darbietung in die einsetzende Dunkelheit über der Wiese in Balve.

Die Mitte des Programms war dann die Solo-Performance von Thurnin mit seinem ersten Auftritt, was ihm anzusehen war, aber dennoch keinen Zweifel über das Potential aufkommen ließ. Ruhig und passend zum Abend, ein schöner Einstand.

Auch Vrîmuot kennen wir schon von vorherigen Auftritten auf diesem Festival, letztes Jahr in Verbindung mit Neun Welten und auch zu Beginn des ersten Höhlentages. Mit Gitarre und Mundharmonika zum einen und Perkussion zum anderen atmosphärisch und eindrucksvoll, hatten wir hier eine Band, deren Musik sich vielleicht eher alleine und in Ruhe anbietet, im Umfeld des ersten Tages jedoch dessen Idee sehr gut verwirklicht.

Den musikalischen Abschluss des Donnerstagabends bildeten dann nochmals die Musiker vom ersten Auftritt, diesmal als Mosaic. Ähnlich stark und sauber, clean und noch immer energiereich endete somit das Klangbild, jedoch wurde mit einem besonderen letzten Bühnengast nochmal die Aufmerksamkeit aller trotz später und kalter Stunde erregt.

Der Metal-YouTuber Ernie, besser bekannt als Krachmucker TV, las dem Publikum noch einiges von King Diamond, ein Auftritt, der in dieser Form recht selten auf Festivals zu beobachten ist, mit diesem Gast aber mehr als passend in dieses eingebracht wurde. Sein Talent zu Erzählen hatte er auf der Videoplattform schon deutlich gezeigt und konnte auch hier noch einige Hörer vor sich versammeln. Insgesamt war es ein recht ruhiger und doch schöner erster Abend mit guter Musik, nettem Beisammensein und vor allem natürlich gutem Bier. Ein sauberer Einstand, der viel Lust auf die kommenden zwei Tage in der Balver Höhler machte.

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