Konzertbericht: Silverstein am 01.12.2022 in der Batschkapp Frankfurt

„My Heroine“ ist und bleibt Silverstein

Die Batschkapp Frankfurt war wieder einmal Austragungsort eines großartigen Konzerts. Am 01.12.2022 hatte Frankfurt die Ehre, vier der größten Namen der Post-Hardcore-Szene auf einer Bühne zu begrüßen: Silverstein, Koyo, Senses Fail und Comeback Kid.

Angekommen an der Batschkapp, befand sich eine große Schlange an Besuchern vor der Halle, die aufgeregt auf den Einlass warteten. Zahlreiche Foodtrucks und Bänke standen vor dem Eingang bereit. Wir gaben unsere Jacken an der Garderobe ab und kurz darauf war es schon so weit und die erste Vorband Koyo eröffnete den Abend.

Koyo

Als erste Vorband startete Koyo aus New York. Nachdem die einzelnen Bandmitglieder die Bühne betreten hatten, legten sie direkt mit voller Power los. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gemäuer der Batschkapp noch recht leer und es befanden sich nur vereinzelt Leute im Publikum. Das bremste Koyo jedoch gar nicht und sie schafften es aufgrund ihres Energielevels, mit ihrer Musik die wenigen Zuschauer zum Tanzen und mitsingen zu bringen. Schlagzeuger Tom Higham spielte sein Instrument vom ersten Titel an Oberkörperfrei. Auch Sänger Joey Chiaramonte konnte es sich aufgrund der energiegeladenen Mischung aus Pop-Punk und Indie-Rock-Sounds nicht nehmen lassen, nach einigen Titeln sein T-Shirt auszuziehen. Es dauerte nicht lange, bis die Batschkapp sich weiter füllte und durch die größer werdende Publikumsmenge wortwörtlich aufgeheizt war. Als Koyo das Publikum mit ihren melodischen und powervollen Songs begeisterten, schien es so, als würde der Abend ein voller Erfolg werden.

Setlist:

  1. Moriches
  2. Song for Anthony
  3. Since You Asked
  4. Straight North
  5. Diamond One
  6. Ten Digits Away

Senses Fail

Nach einer Umbaupause wurde die Bühne dunkel. Die einzelnen Bandmitglieder von Senses Fail kamen nach und nach, bei tosendem Applaus, auf die Bühne. Als zweite Vorband überzeugten die Jungs mit ihren hymnischen Melodien und dem einzigartigen Gesang von Buddy Nielsen, welcher während seinem Gesangs Salsa Tanzbewegungen auf der Bühne darbot. Die US-Amerikanische Band existiert schon seit 2002 und so wurden viele altbekannte Titel, wie beispielsweise Can’t be Saved gespielt, die an alte Zeiten erinnerten. Das Publikum sang laut mit und tanzte, während Gitarrist Matt Smith mit seiner Gitarre über die Bühne fegte. Schlagzeuger Steve Carrey befand sich im hinteren Bereich der Bühne und zeigte seine Skills an den Drums. Die Musik der Band ist beeinflusst von Elementen aus dem Punkrock, Hardcore-Punk und dem Emo-Core, und das spürte man auch deutlich. Senses Fail sorgten für einen gelungenen weiteren Auftakt und heizten die Stimmung ordentlich an.

Setlist:

  1. Rum is for Drinking, Not for Burning
  2. Calling All Cars
  3. End of the World/ A Game Of Chess
  4. Shark Attack
  5. Buried a Lie
  6. Death by Water
  7. Can’t Be Saved
  8. Bite to Break Skin

Comeback Kid

Nach einer weiteren Umbaupause kam die letzte Vorband vor Silverstein, Comeback Kid. Aufgrund der vielen Vorbands kam man sich mittlerweile vor, wie auf einem Festival. Wir waren richtig aufgeregt, da wir sie bereits vor mehr als 10 Jahren gehört und gefeiert haben. Comeback Kid legte zu den beiden Vorbands Koyo und Senses Fail noch eine Schippe drauf. Das Publikum formte einen Mosh Pit und alle rannten gegeneinander, während Comeback Kid die Massen mit den ersten Titeln besang. Bierbecher wurden in die Luft geschmissen. Eingefleischte Fans begannen zu Stage Diven. Die Security hatte im Graben ordentlich zu tun. Sänger Andrew Neufeld sang mit starken Emotionen, als wäre es sein letztes Konzert auf dieser Erde. Stu Ross riss seine Beine hoch und rockte sämtliche Titel der Band mit. Ron Friesen, der Bassist der Band, spielte seine Lines gekonnt, kein Wunder ist er ja auch schon seit 2007 bei der Band. Es war wirklich eine packende, energiegeladene Stimmung in der Halle. Gegen Ende wurde das Publikum beleuchtet und Andrew kletterte den Bühnengraben hoch und besang die rockende Masse, was für eine einmalige Stimmung sorgte.

Setlist:

  1. Heavy Steps
  2. False Idols Fall
  3. Do Yourself a Favor
  4. Talk Is Cheap
  5. Crossed
  6. G.M. Vincent & I
  7. Absolute
  8. Surrender Control
  9. All in a Year
  10. Dead on the Fence
  11. Wasted Arrows
  12. Should Know Better
  13. Wake the Dead

Silverstein

Der Höhepunkt des Abends war Silverstein. Nach einer letzten Umbaupause wurde das Logo auf den Hintergrund der Bühne installiert. Wir freuten uns riesig und konnten kaum realisieren, dass wir gleich tatsächlich Silverstein, unsere absolute Lieblingsband, erleben werden. Die Bühne wurde dunkel und die ersten Töne von Infinite ertönten. Das Publikum rastete aus und Schlagzeuger Paul Koehler betrat die Bühne mit erhobenen Drumsticks. Es folgten Bassist Bill Hamilton, Gitarrist Josh Bradford, Paul Marc Rosseau und zu guter Letzt Sänger und Shouter Shane Told. Das Publikum wurde sofort in den Bann der Band gezogen. Der kanadische Post-Hardcore-Act ließ es sich nicht nehmen, ihr Bestes zu geben und heizte dem Publikum ordentlich ein. Mit ihren unglaublich kraftvollen Gitarrenriffs und energiegeladenen Lyrics, mit im Wechsel emotionsgeladenen. melodischen Gesang und Shouts, füllten sie die Batschkapp mit einer Explosion an Energie. Als finalen Abschluss des Abends spielte sie zwei letzte Songs, zunächst My Heroine, der Titel schlechthin von Silverstein, den nach all den Jahren nun wirklich jeder mitsingen kann, sowie der letzte Song des Albums Dead Reflection: The Afterglow. Dieser Track war ein emotionales Highlight und brachte das Publikum zum Staunen. Es war ein perfekter Moment, um diese magische Nacht abzurunden. Die Band verbeugte sich vor ihrem Publikum und der Applaus hielt noch eine ganze Weile an. Paul Koehler warf seine Drumsticks ins Publikum.

Setlist:

  1. Infinite
  2. It’s Over
  3. Smile in Your Sleep
  4. Smashed into Pieces
  5. Bad Habits
  6. Vices
  7. Whiplash
  8. Die Alone
  9. Ultraviolet
  10. Stand Amid the Roar
  11. Broken Stars
  12. Your Sword Versus My Dagger
  13. Massachusetts
  14. The Altar/ Mary
  15. My Heroine
  16. The Afterglow

 

Fazit
Silverstein hat es erneut geschafft, uns in den Bann zu ziehen! Die vier Post-Hardcore-Giganten haben einen einmaligen Abend geschaffen – von Anfang bis Ende! Im Verlauf des Abends hat es viele Gänsehautmomente gegeben und ein richtiges Festivalfeeling kam auf. Schön fanden wir auch, dass die einzelnen Bands viele altbekannte Titel mitbrachten und nicht nur ihre neuen Songs spielten. Wir hatten sehr viel Spaß bei den drei Vorbands und freuten uns riesig auf den Moment, unsere Emorocker von Silverstein aus Kanada live erleben zu können. Die Bands haben alles gegeben – vom ersten bis zum letzten Ton – und uns eine unvergessliche Show präsentiert. Wir freuen uns schon auf weitere Konzerte.

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