Konzertbericht: Der Weg einer Freiheit // Würzburg

Konzertbericht: Der Weg einer Freiheit und The Devil’s Trade in Würzburg

Für Nikita Kamprad war es das Heimspiel der aktuell laufenden Deutschland-Tour der Black Metal-Gruppe Der Weg einer Freiheit. Zum Anlass der Veröffentlichung des bereits fünften Albums Noktvrn diesen Jahres kamen sie also auch für eine Show in Kamprads Heimat Würzburg. Das Konzert in der Posthalle hätte eigentlich das erste nach langer, corona-bedingter Konzertpause sein sollen, wurde aber später auf den 26. November verlegt. Glücklicherweise konnte es stattfinden, während Konzerte in München und Stuttgart zuvor schon abgesagt werden mussten. So fand das Event unter entsprechenden Maßnahmen statt; die Auslastung der Location wurde auf 25% begrenzt, Besucher durften nur mit Impfausweis oder Nachweis der Genesung mit zusätzlich negativem Corona-Test hinein. Dabei mussten leider entsprechend der aktuellen bayrischen Regeln die FFP-2 Masken den Abend über aufbehalten werden.

Als Support war erneut, wie schon bei der 10th-Anniversary-Tour, das ungarische Solo-Projekt The Devil’s Trade mit dabei. Alleine auf der Bühne steht Dávid Makó mit seiner E-Gitarre und bedient sich zusätzlich nur ein paar die Atmosphäre verstärkenden Klängen im Hintergrund. Mit dem Black Metal vom Hauptakt hat die Musik wohl nur die Emotion gemein, passt mit diesem düsteren und ruhigen Touch jedoch sehr gut ins Programm. Mit seiner starken, klaren Gesangsstimme untermalt Makó seine Kunst außerordentlich atmosphärisch. Mit Songs wie Dead Sister der aktuellen Scheibe The Call of the Iron Peak, welches letztes Jahr veröffentlicht wurde, zeigt sich, wie sehr persönlich diese Musik ist und im teilweise folkigen Stil den Hörer und Besucher berühren kann. Wenngleich musikalisch gleichbleibend kommt keine Langeweile auf, im Gegenteil; The Devil’s Trade weiß mit seinen Klängen zu überzeugen und bietet dem aufmerksamen Fan eine ganz eigene Emotion.

Mit Finisterre II, dem Intro zum neuen Album, wird auch der Auftritt von Der Weg einer Freiheit eingeleitet, bevor mit Monument der erste Track losbricht, der zuvor auch als Single rausgebracht wurde. Schnell zeigt sich, wie großartig der Sound auch live gelingt. Dass eine solch gute Produktion, wie wir sie auf Noktvrn hören, auch von der Bühne so klar kommt, ist nicht immer selbstverständlich. Zusätzlich zu den neuen Songs wurden natürlich auch alte von Stellar und Finisterre gespielt, sowie von der EP Agonie. Kraftvoll und gleichzeitig atmosphärisch lässt sich das Konzert beschreiben, die Band zählt seit ihrem Aufkommen zum Besten, was Deutschland hinsichtlich des Black Metal zu bieten hat. Mit einer mittlerweile sehr starken und sehr gut harmonierenden Besetzung zeigt sich die Erfahrung in jeglichem Rahmen einer Show das abzuliefern, was sie auf den Platten versprechen. Gerade in Würzburg selbst wird so das Publikum begeistert und sie steht mit Recht an diesem fortgeschrittenen Punkt ihres Schaffens. Besonders hervorzuheben ist ebenfalls das erneute Auftreten von Dávid Makó von The Devil’s Trade, der gemeinsam mit Der Weg einer Freiheit den Song Immortal auf die Bühne bringt. Dieser wurde mit seiner zusätzlichen klaren Stimme aufgenommen und wurde auch live extrem gut verarbeitet, definitiv ein Highlight dieser Tour. Man sieht also in mehrerer Hinsicht, wie passend diese Zusammenstellung ist. Ein lupenreiner Auftritt, über den alle Beteiligten in diesen schweren Zeiten dankbar waren. Es bringt also definitiv Vorfreude darauf, wenn dies wieder regelmäßiger möglich ist. Wir dürfen gespannt sein, was uns in der Zukunft noch geboten wird.

Tracklist Der Weg einer Freiheit 

Finisterre II

Monument

Einkehr

Repulsion

Posthum

Immortal (mit Dávid Makó)

Morgen

Am Rande der Dunkelheit

Zeichen

Gegen das Licht

Aufbruch

Lichtmensch

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