Festivalbericht: So war das Delta Bash am 18.06.2022 in Mannheim

1 Tag, 2 Zelte, 2 Bühnen, 12 Bands und 39 °C im Schatten: So lässt sich das DELTA BASH FESTIVAL 2022 zusammenfassen.

Im Rahmen des Zeltfestivals Rhein-Neckar fand dieses Jahr erstmals ein eigenes Core-Festival statt – das DELTA BASH. Veranstaltungsort war das Maimarktgelände in Mannheim, das dem ein oder anderen bereits durch musikalische Events wie das Maifeld Derby bekannt sein dürfte. Zur Freude von ca. 6.000 musikbegeisterten Menschen wehten vergangenen Samstag nun endlich auch härtere Riffs durch die Türen der großen Festzelte.

Präsentiert wurde das Festival von MoreCore, dem Musikmagazin rund um Core, Alternative, Rock, Punk und Metal.

Für die Premiere der Core-Sause wurde auch am Line-Up nicht gespart: Neben Headliner und Gastgeber-Band Beartooth waren auch die Emo-Legenden Silverstein am Start sowie Stick To Your Guns, Bury TomorrowCrossfaithLoatheVeinHigher PowerDrainOne Step Closer und Portrayal of Guilt.

Und als ob das Line-Up nicht schon genug eingeheizt hätte, legte die Sonne an diesem Tag noch eins obendrauf. Knappe 40 Grad maß das Thermometer im Schatten. Und von Schatten war weit und breit keine Spur. Die Festivalbetreiber reagierten aber vorausschauend und installierten zwei kostenlose Wasserstellen, an denen die Besucher jederzeit ihre Becher und selbst mitgebrachten Trinkflaschen auffüllen konnten und sich mit dem kühlen Nass ein wenig besprenkeln durften. Darüber hinaus organisierte die ansässige Feuerwehr einen riesigen Ventilator mit Wasseranschluss am Rande des Festivalgeländes, damit die Besucher die Möglichkeit hatten, sich zwischen den Bands ein wenig abzukühlen.

Natürlich gab es nicht nur Wasser zu trinken – Getränke- und Essensstände waren auch vorhanden.

Von 15:00 Uhr bis 22:00 Uhr konnte man abwechselnd die Stages aufsuchen und musste keine Angst haben, eine Band zu verpassen, da sie exakt nacheinander getaktet waren. Den Anfang machten Portrayal of Guilt.

Portrayal of Guilt

Los ging es direkt im größeren der beiden Festival-Zelte – und zwar mit Portrayal of Guilt, einer Hardcore-Punk-Band aus Austin, Texas. Die drei Bandmitglieder wirkten zunächst etwas zurückhaltend, kamen nach einigen Liedern jedoch immer mehr aus sich heraus. Das Publikum kam in den Genuss von düsteren Punkklängen in Kombination mit harten Screams und Shouts. Das Festival startete mit voller Power.

One Step Closer

Nun galt es, sich auf den Weg zum kleineren Zelt des Festivals zu machen, in dem One Step Closer als zweiter Act des Tages auftrat. Eine Straight-Edge Hardcore-Band aus Wilkes-Barre, Pennsylvania, die so richtig motiviert waren. Mit großer Leidenschaft und sichtlich viel Emotionen sang Sänger Ryan Savitski seine bekanntesten Titel und riss sein Publikum mit. Dabei wechselte er zwischen soften melodischen Gesang und härteren Screams. Das Publikum pogte und feierte die Band.

Deez Nuts

Zurück im großen Zelt, nahmen Deez Nuts die Bühne für sich ein. Wer die Australier kennt, weiß auch um ihren musikalischen Mix, bestehend aus Nu-Metal-Einflüssen und Rap. Sänger und Rapper JJ Peters rockte mit Gelassenheit und Souveränität die Hauptbühne. Die Show war gezeichnet von mitreißenden Texten und eingängigen Metalklängen. Das Publikum kam auf seine Kosten.

Drain 

Wirklich wild wurde es bei Drain, wie man vielleicht auf unseren Bildern sehen kann. Obwohl das kleine Zelt nicht voll war, heizte die Truppe der Menge heftig ein und befeuerte sie zum Moshen. Wir haben selten so eine energiegeladenen Band gesehen. Sam Ciaramitaro rannte mehrfach während der Show von der Bühne, kletterte den Wellenbrecher zum Bühnengraben hoch und sang zusammen mit seinen Fans. Zeitweise übergab er sogar seinem Publikum das Mikrofon. Drain legte wirklich eine einmalige Show hin.

Crossfaith

Etwas fürs Auge war die Trancecore-Band Crossfaith aus Japan, die auf dem Delta Bash ihr erstes Deutschland-Konzert nach der Pandemie spielten. Die Freude darüber stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Mit tollen Outfits und Headbangen heizte die Band dem Publikum ein. Schlagzeuger Tatsuya Amano und Keyboarder Terufumi Tamano kletterten zeitweise akrobatisch auf ihren Instrumenten herum. Mit einem Stage Diving von Terufumi setzten die Japaner ihrem Auftritt die Krone auf.

Higher Power

Weiter ging es im kleinen Zelt mit Higher Power aus Leads. Die Hardcore-Pop-Punk-Band kam hier so richtig gut an und füllte das gesamte Zelt bis in die hintersten Reihen. Melodische Titel mit softem Gesang und harten Screams machten den Auftritt aus. Das Publikum tanzte und rockte zu den bekanntesten Liedern der Band.

Silverstein

Silverstein war für uns persönlich das Highlight des Tages. Die fünf Jungs aus Kanada und Emo-Core-Urgesteine brillierten auf der Bühne und hatten typische Best-Of Songs, sowie Stücke des aktuellen Albums auf Lager. Für diese Mischung wurden sie im Zelt gebührend gefeiert und selbst im Bühnengraben gab es keinen Fotografen, der beim Song „My Heroine“ nicht mitgesungen hat. Zahlreiche Fans nutzen die Chance zum Stage Diving, um Ihrer Band ganz nah zu sein, und ließen sich auf den Händen des dicht stehenden Publikums bis nach vorne zum Bühnengraben tragen.

Vein

Im kleinen Zelt des Festivals ging es weiter mit Vein, einer amerikanischen Hardcore Band aus Boston, Massachussets. In ihrer Musik vereinen sie Elemente des Metalcore und Mathcore. Sänger Anthony DiDio rockte im durch die Temperatur aufgeheiztem Zelt oberkörperfrei die Bühne und riss das Publikum mit. Eine gute Mischung aus harten Gitarrenriffs und elektronischen Elementen erzeugte einen einmaligen Sound.

Bury Tomorrow

Es folgten Bury Tomorrow, eine britische Metalcore-Band aus Southhampton, deren Musik aus Einflüssen von Metalcore Post-Hardcore besteht. Gestartet wurde direkt mit voller Power und Sänger Daniel Winter-Bates heizte mit seinem ersten Titel Choke das Publikum ein. Alle sangen mit und es dauerte nicht lange, bis sich eine Wall of Dead im Publikum formte. Die weitere Setlist bestand aus den bekanntesten Liedern der Band. Die Stimmung war durchgängig energiegeladen und niemand im Publikum konnte dabei still stehen bleiben.

Stick To Your Guns

Nun musste es schnell gehen, um ins kleine Zelt zu Stick To Your Guns, einer US-amerikanischen Hardcore-Band zu kommen. Der Andrang war riesig aufgrund der großen Popularität der Band. Die Menge tobte und zahlreichen Fans ließen sich beim Stage Diving von der Masse bis nach vorne in den kleinen Graben tragen. Nicht zuletzt deshalb mussten die Fotografen sicherheitsbedingt bereits im ersten Song raus aus dem Bühnengraben. Es wurde gemosht und gesprungen bis zuletzt zu melodischen Refrains und mitreißenden Hits der Band.

Beartooth

Schnell wieder im großen Zelt angekommen, bereitete der Headliner Beartooth dem Festival den krönenden Abschluss. Die amerikanische Hardcore Band gab in ihren 60 Minuten Spielzeit nochmal alles – inklusive Nebelmaschinen und Konfettikanonen. Ein riesiger LED-Hintergrund schmückte das Bühnenbild. Sogar Bandmitglieder der anderen Bands vom Delta Bash wollten die Show nicht verpassen und schauten vom Bühnenrand zu. Einen unvergesslichen Abschied der Show bescherte Sänger Caleb Shomo mit einem Gitarrensolo inmitten des Publikums.

Leider geht auch der schönste Tag irgendwann zu Ende. Somit verklang der letzte Gitarrenton gegen 22:00 Uhr und wir traten die Heimreise an.

Bis nächstes Jahr, DELTA BASH!

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