Coppelius Jubiläumskonzertreise 1803-2023 – Das Bett Frankfurt – 02.03.2023

Auf ihrer Jubiläumskonzertreise, um das Jubiläum für 220 Jahre zu feiern, machte die Kapelle Coppelius auch einen Stopp in Frankfurt im Bett. Mit dabei waren die Matrosen und die Matrosin von Aeronautica. Für ihren ersten Abend der Konzertreise stiegen sie, nach langem Anreiseweg, von ihrem Luftschiff. In einem noch nicht sonderlich gefüllten Auditorium ging es pünktlich um 20 Uhr los.

Zunächst gab es etwas sphärische Musik begleitet von Meeresvogelgeräuschen, bevor die vier dann auf die Bühne kamen und mit dem Lied Wermaschine anfingen zu spielen. Am Anfang merkte man ein bisschen, dass die Band noch etwas eingerostet von der weiten Reise und auch der Bass leider nicht zu hören war. Hier gab es wohl ein kleines technisches Problem durch den Transport runter vom Luftschiff. Doch Lied für Lied konnte der Rost abgelegt werden und es wurde eine richtig gute Eröffnung des Abends. Für den Song Im Ewigen Eis kam dann die Dame vom Merchstand, Clara Wirz, auf die Bühne, um mitzusingen. Clara dürfte jedem deutschen Steampunk Fan ein Begriff sein, da sie sehr aktiv ist und viel für die Szene macht. Während des Liedes wurde dann vom Kapitän Tobias auch die Schiffsfahne geschwenkt, damit auch wirklich jeder sehen konnte, wer da vor ihnen steht. Auch ein Cover gab es zu hören. Ein Lied, das jedem Jim Knopf Fan das Herz höher schlagen lässt, Eine Insel mit zwei Bergen, aber in einer richtig coolen Version. Zwischendurch kam immer wieder ein Ingenieur auf die Bühne, um nach dem Bass zu schauen. Vor dem Lied Pech und Schwefel schien dann endlich die Lösung des Problems gefunden zu sein, denn plötzlich war dieser zu hören. Matrosin Jessica stieß einen Schrei aus und ihre Spielfreude erhöhte sich noch mal um einiges. Nach drei weiteren Liedern begab sich dann um ungefähr 20:40 Uhr Clara erneut auf die Bühne, um das Foto mit den Besuchern des Auditoriums zu machen.

Setlist Aeronautica:

  1. Wermaschine
  2. Wir fliegen wieder
  3. Das Ende der Zeit
  4. Im Ewigen Eis
  5. Eine Insel mit zwei Bergen
  6. Pech und Schwefel
  7. Spieglein, Spieglein
  8. Schwarz

Nun wurde die Bühne für die Herren der Kapelle Coppelius hergerichtet, damit diese um 21 Uhr mit ihrem Spektakel beginnen konnten und das vor einer mittlerweile doch größeren Anzahl an Besucher. Zunächst betrat Linus von Doppelschlag die Bühne, verbeugte sich, und begab sich hinter sein Schlagwerk. Als nächster begab sich Sissy Voss die kleine Treppe hoch und setzte sich zu seinem Kontrabass, gefolgt vom Grafen Lindorf, dem Cellisten der Kapelle. Gemeinsam betraten dann Max Coppella und Comte Caspar die Szenerie, zusammen mit ihren Klarinetten. Während die vier schon musizierten, kam dann, untypischerweise eigentlich, Bastille der Diener ins Rampenlicht. Was folgte waren zwei Stunden Spaß, gute Musik und viel Quatsch, aber alles gewürzt mit Respekt, Höflichkeit und dem Gefühl, dass die Herren wirklich aus dem 18. Jahrhundert stammen und 1803 ihre Kapelle gründeten. Und von diesem Abend möchte ich euch eine Zusammenfassung geben, auch wenn diese dem Ganzen nicht im Ansatz gerecht werden kann. Man muss solch einen Abend einfach erlebt haben. Es fängt schon gleich beim zweiten Lied, Rightful King an, wo Comte Caspar zeigte, dass er trotz seines Titels keine Angst hatte vor dem Volke. Er begab sich spielend hinunter und mitten in die Menge. Lief zur Theke, bestieg diese und spielte dort einfach weiter. Zwischen den Liedern erzählte Bastille, dass die Kapelle ja schon viele Alben herausgebracht hatte, jedoch etliche davon nicht mehr existent waren, da Linus von Doppelschlag im Proberaum immer wieder etwas brauchte zum Kaputtschlagen, und dafür diese herhalten mussten.

Aber sie wollten versuchen von jedem Album doch ein Lied zum Besten zu geben. Beim Werk Tumult konnten sie sich auf drei Lieblingssongs einigen, dann aber nicht darauf, welches sie denn spielen sollten. Nun, was ist dann die beste Lösung für selbiges Problem? Man lässt einfach irgendjemanden anderes bestimmen was gespielt werden soll. Dazu wurde dann eine Dame, mit dem Namen Sandra, aus dem Auditorium auf die Bühne geholt. Bastille hatte dafür einen Hut mit drei Zetteln vorbereitet. Also in der Theorie, weil er musste ihn erst mal ausräumen. Dabei zog er alles Mögliche an Zeug hervor und warf es achtlos auf die Bühne. Und dabei schüttelte er dauerhaft Sandras Hand. Nach einigem Hin und Her wurde dann Spring Doch gezogen. Bevor es losging, forderte er Sandra noch auf, schnell beim Aufräumen zu helfen, bevor es dann mit einem herrlich ironischen und witzigen Lied weiter ging. Später fängt er dann auch an von der ersten Oper zu erzählen und wie toll die Zeit doch war, nur um dann unterbrochen zu werden und etwas ins Ohr geflüstert zu bekommen. Was war passiert? Er hatte ein Lied übersprungen. Also bat er uns, das eben Gesagte einfach zu vergessen und er werde es gleich wiederholen. Gesagt, getan, Moor wurde angekündigt, gespielt und dann tat er so, als ob nichts gewesen wäre und erzählte einfach noch mal von der ersten Oper, wie toll es war usw. Er widmete das Lied dann auch dem leider schon verstorbenen Rüdiger Frank, welcher bei besagter Oper mit half und sie spielten in seinem Namen Kein Land so schön.

Das folgende Aus den Betten war ein langsames, ruhiges und leises Lied. Linus kam dafür hinter seinem Schlagwerk hervor und brachte Bastille ein kleines Instrument. Dieses schlug er an und es ertönte ein kleines, leises “Bing”. Er kehrte zu seinem Schlagwerk zurück und Sissy Voss gratulierte ihm zu seiner erfolgreichen Arbeit mit einem respektvollen Handreichen. Aber es gab nicht nur Positives zu berichten aus der vergangenen Zeit. Herrn Voss wurde “in diesem Internetz” vorgeworfen, dass er einen E-Bass spielen würde. Das wies dieser aber energisch zurück, denn er spiele ja nur eine elektrifizierte E-Harfe mit 199 Saiten. Dann ist’s ja gut. Aber es gab trotzdem schlechte Neuigkeiten. Bastille musste uns erpressen. Der Graf Lindorf hatte sich entschlossen, die Kapelle zu verlassen und er würde wohl nur bleiben, wenn wir, die Besucher des Auditoriums, bis zum 19.3. bis zu 750.000 Euro an die Bandkasse zahlen würden. Wir hätten gleich jetzt die Möglichkeit bei Julia am Souvenirstand dies zu tun oder über dieses PayPal, oder welchen Weg auch immer. Wobei er sich spontan nicht ganz sicher war, ob das reichen würde. Er ging direkt zum Grafen und fragte ihn, ob das eigentlich stimme, was er so erzählte. Graf Lindorf musste kurz überlegen, bejahte dies dann aber recht zügig und energisch. Nach ein paar Liedern, einem Drumsolo und Chop Suey der Kapelle System of a Down, wurde dann die Dame Julia auf die Bühne gebeten. Bastille entschuldigte sich im vornhinein, dass es jetzt sexistisch werden würde, aber er müsse unbedingt wissen, was Julia so unter ihrem Oberteil trage. Sie kam dem nach und zauberte ein weiteres, anderes, Shirt zum Vorschein. Das Spiel ging noch zweimal, bis sie dann kein Coppelius T-Shirt mehr anhatte, sondern eines von Aeronautica. Dann durfte ich erst mal das Konzertabschlussfoto machen, mit Band und dem Volke, welches im Auditorium anwesend war.

Coppelius - Frankfurt - Das Bett - Crowdphoto

Bastille ließ es sich auch nicht nehmen, etwas Werbung für ihr (bitte mit französischer Aussprache lesen) Patreon zu machen. Dies helfe ihnen, weiterhin “geilen Shit” zu produzieren. Nachdem der Abend ja auch schon eine Weile ging, setzte er zu einer Spontanabstimmung an, um herauszufinden, ob die Kapelle weiterspielen solle oder nicht. Natürlich gab es gleich Ja-Zurufe, aber er unterband es direkt. Er meinte, dass diese Abstimmung doch gesittet zugehen muss, und zwar per Akklamation, mit einfachem Handzeichen. Gesagt, getan, hoben alle bei “Ja, weitermachen” die Hand. Eine Gegenprobe musste natürlich auch her, welche null Stimmen ergab. Genau wie die Probe, ob sich doch einer der Anwesenden enthalten würde. Wie erwartet sah man auch hier keine Hand. Also ging es weiter. Bei Contenance sangen dann Max Coppella, Comte Caspar, Bastille und Graf Lindorf ohne ihre Instrumente in Ruhe zusammen und zeigten nach dem Lied so viel Contenance, dass sie in Zeitlupe wieder an ihre Plätze gingen. Der Comte tauschte für Bloodline seine Klarinette gegen eine Metallgeige und spielte auf dieser. Dies strengte ihn aber offensichtlich so an, dass er sich ausruhen musste und Sissy Voss bei einem Kontrabasssolo erst mal sein Bestes zeigen konnte. Es folgten noch zwei Lieder, bis nach Schöne Augen die Kapelle erst mal von der Bühne ging. Durch “Dacapo” Rufe wurden die fünf dann aber wieder auf die zurück gebeten, auf welcher sie noch zwei Songs zum Besten gaben, bevor sie nach einer weiteren Dacapo Aufforderung, mit Dark Ice aber endgültig zum Schluss kamen. Bastille bedankte sich dann, alleine, noch beim Lichtingenieur, welcher dies Mal wieder “blendend” gemacht habe, sowie dem Toningenieur für ihre gute Arbeit. Und auch beim Publikum für das zahlreiche Erscheinen. Damit ging dann der Abend zu Ende, welchen keiner hätte verpassen sollen. Wo Ihr noch überall die Chance habt, könnt ihr in unserem Vorbericht nachlesen.

Setlist Coppelius:

  1. Rainmaker
  2. Rightful King
  3. Mein Grab
  4. Handschuh
  5. Urinstinkit
  6. Aus dem Hut (Spring Doch)
  7. Diener
  8. Reichtum
  9. Moor
  10. Kein Land so schön
  11. Aus den Betten
  12. Si Dolce
  13. Luftschiff
  14. Musenkuss
  15. Eeee
  16. Nur Für Dich
  17. Drumsolo
  18. Chop Suey
  19. Kryptoxenoarchäologie
  20. Contenance
  21. Bloodline
  22. Basssolo
  23. Risiko
  24. Schöne Augen
  25. Gumbagubanga
  26. Bitten Danken
  27. Dark Ice

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