Band der Woche: Fork of Horripilation

Band der Woche KW 31/2022

Herkunft: São Paulo, Brasilien

Genre: Black Metal

Die Band über sich:

Fork of Horripilation is a black metal duo from São Paulo (Brazil).
Having as references several works of obscure cult cinema, funeral art, literature and extreme music from the most diverse subgenres, the band brings in its debut EP “Delving Into Hidden Lore” (2022) a raw and straightforward black metal, but without fear of experimentation.

Kommentar der Redaktion:

Heute präsentieren wir euch eine junge Band, die sich gerade erst in diesem Jahr gegründet hat. Fork of Horripilation ist der Name des Black Metal-Projekts von Sängerin Alice Duarte und Mario Albino, der unter anderem auch in der Experimental Black Metal-Gruppe Abjeto und im Death Metal-Projekt Agdron arbeitet. Hier ist er für die Instrumente zuständig. Mit Delving into Hidden Lore haben die aus São Paulo stammenden Musiker im Mai 2022 eine erste EP veröffentlicht. Diese gestaltet sich in den Ohren des ersten Hörens sehr old-school-mäßig, der Sound ist sehr gut gelungen und passt genau so zur Musik. Nach dem deutschen Einspieler zu Anfang des Release wird schnell klar, wie divers und experimentierfreudig dieses Projekt angegangen wurde. Vor dem Hintergrund des Black Metal werden die Reihe durch viele verschiedene Aspekte aus den Subgenres und die Vielzahl der unterschiedlichen Techniken genutzt. Das macht die Songs musikalisch schon zu Anfang sehr interessant. Zu der prinzipiell düsteren Grundstimmung paaren sich beispielsweise Elemente des Black ‘n’ Roll, die jedoch gleichermaßen mit einer melodischen Leadgitarre erweitert werden, welche sich im letzten Song noch einmal durch ihre Dissonanz-Melodik experimentell auszeichnet. Die Songs an für sich sind recht kurz, zwischen zwei und vier Minuten, wirken aber extrem kraftvoll an jeglicher Stelle und verlieren keine Zeit, um auch durch cleane Gitarren und verhallte Hintergrundschreie die besagte Atmosphäre zu erzeugen. Und damit sind wir schon bei einem Punkt, der in aller Deutlichkeit als herausragend bezeichnet werden muss; die Vocals sind extrem, sie sind harsch, sie haben eine unangenehme Höhe, die am Black Metal-Gesang oft sehr geliebt wird. Die tiefen Schreie von Albino fügen sich sehr gut in das Gesamtbild ein, aber es sind gerade diese kalt einschneidenden Schreie von Duarte, die das Release extremst aufwerten und auch im großen Pool des Black Metal, mit seinem tiefen Sumpf an Bands, herausstechen lassen. Als Vergleich könnte hier gesangstechnisch am ehesten noch die klagende Stimme von Vivian Slaughter der japanischen all-female Black Crust-Gruppe Gallhammer angeführt werden.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass wir mit Delving into Hidden Lore eine sehr schöne EP geliefert bekommen haben, die trotz ihrer Kürze von etwa zwölf Minuten einen grandiosen Eindruck hinterlässt. Für Fans von experimentellem, aber trotzdem klassischem und extremen, aber auch teils atmosphärischem Black Metal ist dieses Release nur wärmstens ans Herz zu legen. Fork of Horripilation wissen genau, was sie tun und so haben diese vier Songs schon gereicht, um eine große Erwartungshaltung und Vorfreude zu kreieren. Diese Truppe sollten wir im Auge behalten.

Links

https://www.instagram.com/forkofhorripilation/

https://open.spotify.com/artist/0AB4xHM96nwUgAPDwfnv0k

 

Band der Woche, unter diesem Titel stellen wir euch jede Woche Dienstag Abend, 20 Uhr eine Band vor. Dies sind jeweils Bands, die von Mitgliedern unserer Redaktion empfohlen werden, vor allem junge Nachwuchsbands, die unserer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient haben.

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