Adventskalender: Türchen 6

Band: Feuerschwanz

Herkunft: Erlangen, Deutschland
Genre: Mittelalter Metal

 

Kommentar der Redaktion:

Kommet edle Recken und holde Maiden, nehmet euch ein gutes Horn Met und setzet euch mit an das Lagerfeuer. Ich will euch heut von der Raubritterbande Feuerschwanz erzählen, deren Legende mir über die letzten Jahrzehnte gewahr wurde. Ja, auch du kleiner Knecht da hinten, lass das Wasser im Becher stehen, waschen kannst du dich Morgen. Keine Ausflüchte, ich will ein „Jawohl mein Hauptmann“ von dir hören!

Es begab sich Jahre des Herrn 2012, dass es mich als bartloser Jüngling zum MPS Bad Säckingen zog. Unter anderem spielte dort auf zu Met und Tanz, die Spielmannsgruppe Feuerschwanz! Zwar waren mir schon ein wenig deren Melodien bekannt, erwachte doch erst an diesem Event mein wahres Metvernichter Herz!
Schlecht gerüstet, in unpassendem Kettenhemd, Kilt und Panzerhandschuhen, wurde ich sogar, zum ersten aber nicht letzten mal, zur gerüsteten Fee der damaligen Wunsch ist Wunsch Performance auf die Bühne geholt. Dort wurde mir der heiße Docht des Drachenfeuers eingesteckt, der mein Feuer für die Mittelaltermusik heiß und süffig entflammte. Alternativ könnte es auch eine Geschichte im Zöllibatmobil des Bruder Rectus gewesen sein, die trunkenen Legenden scheiden sich an diesem Punkte.

So zogen die Zeiten ins Lande und obwohl der erste Flaum der Jahre noch auf so manchen jünglichen Wangen wehte, wandelte sich der Geist der Zeit.

Feuerschwanz blieben des Hauptmanns geiler Haufen, doch kam der Erfolg mit den Jahren und ihr Ruhm wurde nicht nur als Geheimtipp des Mittelalter Szene gehäuft.
Zwar blieb der, teils zugegeben infantile, Schabernack der Band noch lang erhalten, doch kam der Durchbruch brachial mit dem Methämmer in die Metal Szene!
Wo man früher noch nach jedem Konzert die Band am Merch treffen konnte oder man mal einen MPS Sonntag Nachmittag mit Hodi am Fetten Fass Tresen saß, während er Manowar Lieder schmetterte (einer meiner liebsten Erinnerungen), sitzen den Mitgliedern heute leider Termine und Tourfahrten im Nacken.

Auch wenn das ‘Full Metal Holiday’ im Oktober bei allen Bands eine Ausnahme der Nahbarkeit war, muss man heute leider auf Meet&Greets setzen, um mal mit ihnen schnacken zu können. Obwohl ich es im Trubel des Erfolgs verständlich finde, vermisse ich doch wehmütig die nahbaren Zeiten auf kleinen Bühnen und Festivals.

Doch genug in Melancholie geschwelgt, denn eben jener Erfolg kam verdammt nochmal verdient!
Auch wenn die „Tage mittleren (Reife) Alters“ vorbei waren, verfolgte ich doch die musikalische Karriere weiter, mit grösserer Freude. Während andere ihr Gesicht von diesen harten Klängen abwandten oder erst auf diese ihr Gehör schenkten, stand ich nach wie vor strammen Hornes- Ehm, ich meine Stramm mit meinem Trinkhorn, vor der Bühne.
Ich liebe einfach diese Wortschmiederei der frühen Alben, der „JBO des Mittelalters“ Grundgedanke, der in eine eigene feuchtfröhliche Legende der Burg Feuerschwanz einstach. Vom Sex is Muss, über Saufgelage, Feen, Trolle, Drachen, Met und Miezen. Gute Laune bis zum Metnotstand waren bei der Bande einfach eingeplant, als Kinder im Geiste die Hörner hoch und ein Schelm, wer bei diesen Zeilen was Böses denkt. Doch auch jene langsam auftauchenden Balladen und ernstere Texte, welche sich langsam in die Alben geschlichen haben, fand ich eine wunderbare Abwechslung.

Diese Inspiration hat mich selbst, auch wenn es ziemlich kitschig klingt, bewegt und durch die Jahre getragen, in finsteren Zeiten sogar aufgeheitert. Doch auch selbst zu Begeisterung meiner eigenen Projekte geleitet, als Fan Art Brettspiel, Brandmalerei oder Untoten Armpanzerung, welche ich der Band gewidmet habe.

Mit den letzten zwei Jahren haben sich Feuerschwanz vom Mittelalter zum Power Metal gewandelt, welches für mich kein Abbruch sondern ein Wechsel vom Amüsanten ins Epische ist. Schon allein die Corona bedingten Online Konzerte des Elften Gebots Open Airs oder die Letzte Schlacht, gehören zu den epischsten Geschichten, welche durch meine Wikinger Aett Wohnung, auf die Leinwand gestrahlt wurden. Meine dämliche „Black Metal Schubsetanz“ Petition mal ganz abgelassen.
Ihren Humor haben sie jedoch durch diverse Cover Projekte lange nicht vergessen, zeigen doch Videos wie Dragostea Din Tei, Ding oder das erwähnte Black Metal Schubsetanz, ihre spassige Seite.
Ich freue mich auf den weiteren Schlachtenpfad der Bande mit Met, Metal und Miezen!

Liveimpressionen:

Musikvorschlag:

Altes Bier

Neuer Met

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Bei der Aktion Adventskalender stellen Euch die Redaktionsmitglieder eine Band vor, die ihnen am Herzen liegt. Sei es die Lieblingsband oder eine, welche für den Redakteur bedeutsam oder prägend war, unabhängig von der Größe oder der Bekanntheit.

 

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