Adventskalender Türchen 21

Welicoruss – Wintermoon Symphony

Genre: Symphonic Black Metal

Spieldauer: 50 Minuten

Label: Independent

Tracklist:

  1. Intro
  2. Wintermoon Symphony part 1 – The Source of Nature Power
  3. The Glory of Russia
  4. Fly
  5. Blizzard
  6. Water Walking
  7. Wintermoon Symphony part 2 – Winter Elements
  8. Slavonic Power
  9. Silence of Eternity
  10. Siberia
  11. Wintermoon Symphony part 3 – Grand Final

Welicoruss haben diesesm Jahr ihr Label bei El Puerto Records gefunden und dort ihr lange erwartetes Album Siberian Heathen Horde veröffentlicht. Im Rahmen unseres etwas nostalgischen Adventskalenders schauen wir noch einmal auf ihr erstes Album zurück.

Wintermoon Symphony ist das erste Full-Length Album von Welicoruss. Nicht zu verwechseln mit ihren drei (verschiedenen) Demos, die alle ebenfalls Wintermoon Symphony hießen. Welicoruss auf den Metal Archives.

Das Album ist der sibirische Winter made flesh. Klirrend kalt, melodisch und wunderschön. Wuchtiger Black Metal und Growlen bilden die Grundlage, über die sich das Keyboard und folkiger, weiblicher Gesang anschmiegen. Symphonic Black Metal ist ein schwieriges Genre, in dem es gefühlt nur zwei Extreme gibt: opernhafte Gesänge und zu viel Keyboard oder ausschließlich Black Metal, in den sich manchmal ein Keyboard verirrt. Und dann gibt es Welicoruss, wo das Keyboard ein organischer Teil ist im Zusammenspiel der Instrumente und Sänger. Der Gesang ist ausschließlich auf Russisch und gibt dem Album einen sehr folkigen Charakter. Die weibliche Sängerin und die Chöre geben dem Album einen sehr hypnotischen und folkigen Charakter und die Chöre sind seit jeher auch ein Markenzeichen der Band. Es ist auf jeden Fall Symphonic Black Metal mit elaborierten, orchestralen Songs wie Silence of Eternity oder Siberia, die auch gut und gerne in einen aufwendigen Fantasy Film passen, und auch mehr Black Metal Songs wie Walking Water. Walking Water ist seit Jahren ein Favorit der Fans, völlig zurecht! Es beginnt mit einem langsamen, melodischen Riff bevor Gitarren und Schlagzeug unermüdlich hämmern, im Wettstreit mit Alexey Boganovs Stimme, der fast bellend auf Russisch singt. Allerdings bleibt dabei immer noch die Welicoruss eigene Melodik bewahrt. Jeder Song des Albums hat immer etwas Eigenes, das ihn von den anderen unterscheidet. Sei es die stakkatohaften Blechbläser aus Slavonic Power oder der folkige weibliche Gesang auf Fly. Normalerweise gilt bei Bands die ersten Veröffentlichungen als immer etwas ungelenk und roh, allerdings ist das bei Welicoruss noch nie der Fall gewesen. Fans fordern schon immer das erste Album bei Live Konzerten und sollte es jemals komplett auf einem Konzert gespielt werden, dann werden Fans glücklich sterben. Als persönlichen Kommentar muss ich noch anmerken, dass die rein instrumentalen Songs oftmals von Hörern sehr stiefmütterlich behandelt werden, weil manchen nicht genug darin passiert. Ein fataler Fehler, denn sie zeigen, dass Welicoruss auch instrumental-orchestrale Songs meisterhaft auf die Beine stellen und das auf den kommenden Alben noch verbessert haben. Wintermoon Symphony muss man sich an einem Stück anhören, um wirklich dessen volles Potential zu schätzen lernen.

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